Starke Partner – CEE und ZEV
Das Zwickauer Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) versorgt knapp 12.000 Haushalte mit Fernwärme und beliefert gleichzeitig rund 10.000 Haushalte mit Strom. Nach Projektierung und Bau unter Regie der CEE Group können in Zwickau – verglichen mit konventionellen Methoden – jährlich 51.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden, da ein Großteil der Energiegewinnung durch den Einsatz der Biomasse erfolgt.
Im Jahr 2010 schrieben die Zwickauer Energie Versorgungswerke (ZEV) einen neuen Wärmeliefervertrag aus, der die Belieferung der Stadt Zwickau mit Fernwärme vorsah. Den Zuschlag für den Neubau des Biomasseheizkraftwerkes Zwickau erhielt die CEE Group aus Hamburg. Das Gesamtinvestitionsvolumen des Joint Ventures aus CEE und ZEV lag bei rund 25 Millionen Euro.
Zunächst galt es, gemeinsam die Projektenwicklung zu finalisieren und dabei den geforderten hohen Anteil an erneuerbaren Energien zu berücksichtigen. „Die Herausforderung bestand darin, den Primärenergiefaktor im Netz auf 0,7 Prozent zu reduzieren. In solch einem Fall ist neben leistungsfähigen Anlagen die Qualität des Brennstoffes entscheidend“, fasst Thorsten Labrenz, Investment Director Biomasse, die größte Hürde zusammen. Daraufhin strukturierte die CEE Group unter den strikten Vorgaben des EEG die Rohstoffbeschaffung neu. „Dabei kamen uns die wertvollen Erfahrungswerte zu Gute, die wir bereits in der Vergangenheit bei der Errichtung und Optimierung zahlreicher Biomasse-Anlagen sammeln konnten“, so Thorsten Labrenz. Seitdem werden die Brennstoffe im Wesentlichen aus der Umgebung der Anlage geliefert.
Außerdem investierte die CEE Group beispielsweise in hochwertige Kraftwerkstechnik aus Finnland mit enormem Wirkungsgrad und hoher Verfügbarkeit. „Diese Technologie gewährleistet eine rasche Amortisierung der Investitionskosten“, fügt Thorsten Labrenz hinzu. Für den Bau des Kraftwerkes wurde ein enger Zeitplan projektiert. Nach gut zweijähriger Errichtungsphase mit intensivem Baucontrolling und stetigem Monitoring ging das BMHKW 2012 in Betrieb. „Genau im Zeitplan und ohne Überschreitung des Budgets, eine Seltenheit beim Kraftwerksbau“, wie der CEE Investment Director stolz hinzufügt.
Doch auch nach Inbetriebnahme des Kraftwerks gab es jede Menge Arbeit, wie Thorsten Labrenz weiter ausführt: „Unser Ziel war eine stetige Optimierung des Projektes durch Nachverhandlung von Biomasse- und Stromlieferverträgen.“ Die gleichbleibend gute Biomasseversorgung ist ein wesentlicher Baustein für die weit überdurchschnittliche Verfügbarkeit des BMHKW mit 8.200 Betriebsstunden pro Jahr.
Mit einer thermischen Leistung von rund 10 Megawatt (MW) können bei einer jährlichen Wärmeerzeugung von rund 75.000 Megawattstunden (MWh) gut die Hälfte der Einwohner Zwickaus mit Fernwärme versorgt werden. Darüber hinaus generiert das Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 5 MW jährlich Strom in einer Größenordnung von circa 36.000 MWh.
Nun konnte ein sukzessiver, erfolgreicher Exit erreicht werden. Thorsten Labrenz erklärt: „Dank Flexibilität und Kreativität bei Transaktionsstrukturierung und Umsetzung liegen wir deutlich oberhalb unserer ursprünglichen Planung.“
Ein wenig Wehmut überkommt Labrenz am Ende dann aber doch: „Die Dienstreisen nach Zwickau waren schon immer etwas Besonderes. Der Spirit, ein so tolles Projekt realisieren zu dürfen, war einmalig. Die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gesellschafter ZEV vor Ort werde ich vermissen.“